Jahreszeit Frühling und ihre Entsprechungen
nach Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM)
• Element: Holz
• Klima: Wind
• Farbe: Grün
• Yin-Organ: Leber
• Yang-Organ: Gallenblase
• Sinn: Sehen
• Geschmack: Sauer
• Gewebe: Sehnen
• Emotion: Wut und Zorn
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird betont, dass Emotionen wie Angst, Wut, Sorgen oder Trauer einen direkten Einfluss auf die Gesundheit des Menschen haben – insbesondere auf bestimmte Organe. Wut und Zorn stehen dabei in enger Verbindung zur Yin-Leber und zur Yang-Gallenblase.
In diesem Artikel möchte ich die Beziehung zwischen der Emotion Wut und dem Organ Leber näher beleuchten.
Die Lehre von Yin und Yang
Die Grundlage der TCM bildet die Lehre von Yin und Yang. Diese beiden Kräfte symbolisieren Gegensätze, die sich gegenseitig ergänzen und bedingen. Beispiele für solche Paare sind weiblich und männlich, Himmel und Erde oder Ruhe und Bewegung. Das bekannte Symbol für Yin und Yang (der Taijitu ) steht für die Wechselwirkung dieser polaren Kräfte. Es zeigt, dass Hitze und Kälte, Tag und Nacht oder andere Gegensätze untrennbar miteinander verbunden sind.
Ein gutes Beispiel für diese Dynamik ist eine brennende Kerze: Die Kerze selbst repräsentiert den Yin-Aspekt, während die Flamme das Yang verkörpert. Wenn die Flamme stärker wird, verbraucht sie die Kerze schneller. Sind beide jedoch im Gleichgewicht, brennt die Kerze ruhig und gleichmäßig.
Auch im menschlichen Körper ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Yin und Yang entscheidend. Ist dieses Gleichgewicht gestört, kann es zu Krankheiten führen. In der TCM wird jede Erkrankung als Folge eines Ungleichgewichts zwischen diesen beiden Kräften betrachtet.
Die 5-Elemente-Lehre
Die TCM basiert auf Naturgesetzen, die auf den Menschen übertragen wurden. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Lehre der 5 Elemente (Wasser, Holz, Feuer, Erde, Metall). Diese Elemente stehen für Grundkräfte der Natur, die sich auch im menschlichen Körper widerspiegeln. Sie sind dynamisch und beeinflussen sich gegenseitig.
Der Frühling steht im Zeichen des Elements Holz. Es symbolisiert Wachstum, Entwicklung und die Kindheit. Dem Holz werden die Organe Leber und Gallenblase zugeordnet. Die Leber ist dafür verantwortlich, dass die Energie im Körper frei fließt und das Blut gespeichert wird. Ein Mangel an Leber-Energie kann zu Problemen wie Muskelkrämpfen oder trockenen Augen führen. Auch die Menstruation wird in der TCM eng mit der Leber-Funktion in Verbindung gebracht.
Zudem wird jedem Element ein Geschmack zugeordnet. Im Fall von Holz ist dies der saure Geschmack, was in der Kräutermedizin genutzt wird, um Heilkräuter gezielt zu bestimmten Organen zu leiten. Emotionen wie Wut und Zorn werden ebenfalls dem Holz-Element zugeordnet. Nach der TCM können unausgelebte oder unterdrückte Gefühle wie Wut zu einer Blockade im Leber-Qi führen, was sich in Symptomen wie Kopfschmerzen, Verspannungen oder Bluthochdruck äußern kann. Umgekehrt fördern Bewegung und Kreativität den Energiefluss der Leber.
Grundlagen der TCM:
Leber und Wut
In der TCM gilt die Leber als zentrales Organ für den Fluss von Qi (Lebensenergie). Ihre Hauptfunktionen sind:
• Blutspeicherung: Die Leber reguliert den Blutfluss, insbesondere während der Ruhephasen.
• Qi-Regulierung: Sie sorgt dafür, dass die Energie im Körper ungehindert fließen kann.
Wenn der Qi-Fluss gestört ist – zum Beispiel durch Stress oder negative Emotionen – kann es zu einem "Leber-Qi-Stau" kommen. Dieser Zustand wird oft mit Wut, Frustration oder Reizbarkeit in Verbindung gebracht.
Ein klassisches Zitat aus dem Huangdi Neijing, einem grundlegenden Werk der TCM, lautet: „Die Leber ist der Ort, an dem Wut ihren Sitz hat.“ Das bedeutet, dass die Leber nicht nur körperlich, sondern auch emotional eine wichtige Rolle spielt. Ist die Leber-Energie blockiert, kann dies zu emotionalen Ausbrüchen wie Wut oder Aggression führen. Früher dachten die Menschen, dass die Leber der Sitz der Gefühle ist. Deshalb sagte man "Es ist ihm etwas über die Leber gelaufen", wenn jemand nicht gut drauf war. Später wurde aus "etwas" die "Laus", die über die Leber läuft.
Westliche Perspektiven
Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es interessante Parallelen zwischen der TCM und westlichen medizinischen Erkenntnissen:
• Hormonelle Regulation: Die Leber ist an der Steuerung von Hormonen wie Cortisol und Adrenalin beteiligt, die mit Stress und Emotionen zusammenhängen.
• Entgiftung: Als Hauptorgan für die Entgiftung des Körpers kann eine überlastete Leber (durch Alkohol, Medikamente oder Umweltgifte) zu einer Ansammlung von Toxinen führen, die sich negativ auf das Gehirn und die Emotionen auswirken können.
• Neurologische Verbindungen: Über den Vagusnerv kommuniziert die Leber mit dem Gehirn. Diese "Darm-Hirn-Achse" erklärt, warum eine beeinträchtigte Leberfunktion emotionale Symptome wie Wut oder Angst verstärken kann.
Praktische Anwendungen in der TCM
In der TCM gibt es verschiedene Methoden, um einen "Leber-Qi-Stau" zu behandeln und damit verbundene Wut-Symptome zu lindern:
In der Kräutermedizin:
• Chai Hu (Bupleurum Root Tea): Reguliert den Qi-Fluss in der Leber.
• Long Dan Cao (Gentiana Root Tea): Hilft, Hitze und Feuer in der Leber zu klären.
• Akupunktur: Punkte wie Liv 3 (Taichong) harmonisieren den Qi-Fluss und lösen emotionale Spannungen.
Lebensstiländerungen:
• Eine ausgewogene Ernährung mit kühlenden Lebensmitteln wie Fisch, Reis und grünem Gemüse unterstützt die Leber. Saure Lebensmittel wie Rhabarber oder Zitrusfrüchte wirken ebenfalls positiv.
• Vermeiden sollte man frittierte, fettige Speisen, scharfe Gewürze und erhitzende Getränke wie Kaffee oder Alkohol.
• Meditation, Tai Chi oder Qi Gong helfen, den Geist zu beruhigen und den Qi-Fluss zu verbessern.
Die Leberzeit auf der Organuhr
Nach der TCM spiegelt sich unsere innere Uhr in unseren Organen wider. Die Leberzeit liegt zwischen 1 und 3 Uhr nachts. Während dieser Phase wird die Leber besonders stark durchblutet und ist in ihrer Hochphase der Entgiftung. Wenn in dieser Zeit leberschädigende Produkte konsumiert werden schadet es der Leber doppelt so stark. Wenn in dieser Zeit leberheilende Tees getrunken werden, heilt es die Leber besonders gut. (siehe PDF Organuhr)
Symptome einer Leber-Qi-Stagnation
Eine blockierte Leber-Energie kann zu folgenden Symptomen führen:
• Depressionen
• Magen-Darm-Beschwerden
• Kopfschmerzen und Schwindel
• Muskelzucken und -kribbeln
• Menstruationsstörungen
• Sehschwäche und trockene Augen
• Müdigkeit
Was tun bei Leber-Qi-Stagnation?
Regelmäßige Bewegung ist essenziell, um einen Leber-Qi-Stau zu lösen. Sanfter Ausdauersport wie Gymnastik, Yoga, Qigong, Walken in guter Luft oder Schwimmen sowie Meditation helfen Blockaden zu beseitigen. Auch Akupressur, Fussreflexzonen- und medizinische Chakramassage, Reiki oder auflegen von feucht-warmen Grün-Tee-Wickel auf der Leberzone helfen den Leber-Qi-Stau aufzulösen und haben heilende Wirkung auf die Leber und stärken die gesamte Gesundheit und bringen Wohlbefinden.
Schlusswort:
Harmonie als Schlüssel zur Gesundheit
Ein altes taoistisches Sprichwort sagt: "Ein ruhiger Geist ist die Wurzel eines gesunden Körpers, und eine harmonische Leber ist der Anfang eines ruhigen Geistes." Diese Weisheit erinnert uns daran, dass Gesundheit nicht nur körperlich, sondern auch emotional und spirituell zu verstehen ist. Die Leber, als zentrales Organ für den Fluss von Qi, steht symbolisch für unsere Fähigkeit, Hindernisse zu überwinden, flexibel zu sein, im Einklang mit der Natur und dem Leben zu sein. Wenn wir lernen, unsere negativen Emotionen, wie Furcht, Ärger, Ängste, Kummer, Sorgen und Trauer zu beruhigen dafür unsere positiven Emotionen wie Freude, Happyness und Liebe zu stärken und diese auch ausleben, dann sind wir auf dem Weg der Gesundheit von My Way of Longevity mit Monk Tom. Du wirst dabei lernen deinen Körper selbst zu lieben und zu pflegen und schaffst damit die Grundlage für ein erfülltes, langes und gesundes Leben.
Du wirst lernen, dass Heilung immer ein dynamischer Prozess ist – ein Tanz zwischen Yin und Yang, zwischen Ruhe und Bewegung, zwischen Geben und Nehmen. Indem du achtsam mit dir selbst und deiner Umgebung umgehst, kannst du die innere und äussere Balance herstellen, die so essentiell für das Wohlbefinden ist.
Möge dein Frühling voller Wachstum, Klarheit und innerer Harmonie sein – und möge deine Leber, dieser mächtige Motor des Körpers, dich dabei unterstützen, deinen Weg mit Freude und Leichtigkeit zu gehen.
Your Monk Tom